Airlines vor drastischen Flugpreiserhöhungen
Experten sehen substantielle Zäsur für die Weltluftfahrt
Wien (TP/OTS) - "Je länger die Airlines warten, um die Preise anzupassen, desto tief greifender werden die Veränderungen für die Branche sein. Wir stehen jetzt an einem Scheidepunkt." Mit diesen Worten kommentiert Martin Gross, Chef von Emirates Airlines in Österreich, gegenüber Österreichs größter Tourismusfachzeitung T.A.I. die aktuelle Situation der Weltluftfahrt. Sie stellt für ihn "die größte Herausforderung der letzten zehn Jahre dar."
Anders, als bei 9/11 und SARS - die beide von den Folgen her relativ kurzlebig waren - sieht es jetzt, wie Emirates Österreich-Direktor Gross im Gespräch mit T.A.I. betonte, nach einer dauerhaften Belastung aus: "Die Treibstoffkosten sind zu einer Wichtigkeit geworden, die jede Airline dazu zwingen müsste, dramatisch etwas am Preisgefüge zu ändern."
Emirates tat dies bereits mehrfach: seit Ende 2006 werden von ihr keine Treibstoffzuschläge eingehoben, sondern diese in die Tarife inkludiert, die seit Dezember vorigen Jahres bereits viermal erhöht wurden, in Summe um 25 Prozent.
Gross: "Wir sind damit meines Wissens nach die einzigen, es ist aber absolut notwendig." Doch ausreichend sind nach Ansicht von Gross selbst diese Erhöhungen noch nicht. Der Treibstoffanteil an den Gesamtkosten bei Emirates liegt bereits bei 38 Prozent. Entscheidend, so Gross, wie es in der Branche weitergeht, werden die Monate September/Oktober sein.
Der Meinung von Martin Gross schließen sich auch andere, namhafte Luftfahrt-Profis an. Thomas Kleibl, der bis Jänner dieses Jahres Finanzvorstand von Austrian Airlines war, rechnet vor allem mit einer massiven Bereinigung unter den Low Cost Carriers: "Die Wirtschaft braucht mehr AUA, als Billigairlines, die lediglich für den Städtetourismus und die Flughäfen gut sind."
"Für Airlines wird die Überlebensfrage zu einer Frage der Größe", schätzt Mario Rehulka, Präsident des Österreichischen Luftfahrtverbandes. Denn die Airlines hätten in den zurückliegenden Jahren ihr Kostenniveau schon stark reduziert. Weitere Verbesserungen - etwa im Bereich Flugzeugeinkauf, Treibstoffeinkauf, Flughafen- und Reservierungsgebühren sind nur noch durch die erwähnte Größe möglich. Rehulka: "Kleinere Airlines werden Probleme bekommen, sofern sie diese nicht bereits haben. Es ist eine substantielle Zäsur, die auch Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft hat."
Eine ausführliche Analyse der gegenwärtigen Situation der Weltluftfahrt erscheint in der Tourismusfachzeitung T.A.I. in der Ausgabe von Freitag, dem 27. August 2008.
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