Replik auf "Dauersubvention für den Tourismus kann keine Lösung sein" von VIDA-Vorsitzenden Kaske
Wien (TP/OTS) - Wenn einer etwas "vor"-denkt und ein anderer beim "mit"-denken nicht "nach"-denkt, kann es mitunter sehr skurril werden.
So geschehen bei der Replik des Vorsitzenden der VIDA via Presseaussendung am 19.08.2009, dem sonst sehr geschätzten Herrn Kaske, zum Vorschlag von Herrn Rudolf Tucek zur Saisonverlängerung. Bereits um 11 Uhr des Erscheinungstages stand für die VIDA fest, dass dieser Vorschlag als "Dauersubvention für den Tourismus" keine Lösung sein kann. Abgesehen von "Dauer" - da war eine vorläufige Befristung von drei Jahren zu lesen - kann von "Subventionieren" keine Rede sein! Warum?
Aus mindestens zwei Gründen:
1. Zunächst übersieht der Vorsitzende, dass sowohl Arbeitnehmer, als auch Arbeitgeber in die Arbeitslosenversicherungskassen einzahlen. Eine widmungsgemäße Verwendung ist also
kein "Geschenk".
2. Wenn sich die gängige Praxis nicht ändert, werden sich die Kassen schneller leeren als füllen vor dem Hintergrund des ständig steigenden Druckes auf die Arbeitsmärkte. Derzeit mit der Auflage, dass der Arbeitnehmer sogar nicht arbeiten darf.
Der Vorschlag zieht jedoch darauf ab, jenes Arbeitslosengeld, das derzeit ohnehin ausgegeben wird, volkswirtschaftlich so einzusetzen, dass eine reelle Chance besteht, diesen unproduktiven Zustand zu beenden. "Die gleiche Idee steht ja hinter der 'Kurzarbeit'. 'Aussitzen' bis wieder Aufträge kommen", argumentiert Rudolf Tucek CEO der Vienna International Hotelmanagement AG und Vizepräsident des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes.
Nur Industriebetriebe, die keine Aufträge haben, können nicht beschäftigen. Im Gegensatz dazu, sind im Tourismus Gäste außerhalb der gängigen Saisonen vorhanden - nur möglicherweise nicht genug. Somit gehen "alle" den zurzeit leichtesten Weg. Zusperren wenn es sich nicht absehbar rechnet. Dies führt, wie wir wissen, sogar tendenziell insbesondere im Sommer zu Saisonverkürzungen - das Gegenteil muss aber erreicht werden - Sommer und Winter.
Um Missbrauch zu vermeiden und regionale Entwicklungsstände zu berücksichtigen, sollten diese Beschäftigungsprogramme in regionaler Abstimmung mit dem AMS, Unternehmern und Tourismusverbänden erfolgen. Diese Vorgehensweise würde den oft kritisierten föderalistischen Strukturen Sinn und Aufgabe geben und könnte im Idealfall sogar zu "Beschäftigungswettbewerben" zwischen den Tourismusgebieten führen. Dabei würden ja auch vor allem die Beschäftigten profitieren.
"An dieser Stelle möchte ich ausdrücklich festhalten, dass der Vorschlag insbesondere Bergbahnen, Ski- und Sportgerätebetreiber, Freizeitanbieter etc. mit einschließt - also alle Dienstleister, die für eine funktionierende Destination notwendig sind", so Tucek weiter.
Da hat doch die Gewerkschaft jüngst aus Anlass des ermittelten "Arbeitszufriedenheitsindex" Verbesserungen eingefordert - also. "Je schneller wir es schaffen, mehr Ganzjahresbeschäftigung im Tourismus anzubieten, umso rascher wird die Zufriedenheit steigen. Mehr Ganzjahresbeschäftigung würde auch für weniger Drop-out-Quote unserer gut ausgebildeten Jugend aus den Tourismusschulen sorgen. Ebenso würden sich die heute hohen Mobilitätsanforderungen an Arbeitnehmer reduzieren lassen. Arbeitnehmer mit Ganzjahresbeschäftigung werden sich eher in der Region niederlassen als Saisonbeschäftigte. Es macht also Sinn, die Mittel der Steuerzahler so einzusetzen, dass die Nutzenwahrscheinlichkeit höher ist als bisher."
So zu tun, als sei dies Subvention, ist nur dann verständlich, wenn die Enge des klassenkämpferischen Klientelhorizonts ein wenig die Sicht verstellt.
Apropos Klientel - könnte es sein, dass die Gewerkschaft deshalb dagegen ist, weil der gewerkschaftliche Organisationsgrad in der Ferienhotellerie nahezu gegen null geht?
Rudolf Tucek
CEO Vienna International Hotelmanagement AG
Vizepräsident des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes Präsidiumsmitglied der ÖHV
Gewerkschaftsmitglied
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