Wiener Nächtigungszahlen steigen, Preise weiter im Keller

Umsatz pro Nächtigung unter Niveau von 2007

Wien (TP/OTS) - Den Jubelmeldungen über steigende Nächtigungen müssen die Umsätze gegenübergestellt werden, so ÖHV-Landesvorsitzende Michaela Reitterer. Der Halbjahresumsatz der Wiener Hotellerie liegt um 20 % unter dem Vergleichswert des Jahres 2008.

Wien liegt voll im Trend. Das erkennt man nicht nur an der Warteschlange vor dem Sissi-Museum bis zum Josefsplatz, das macht sich auch in den Bilanzen bemerkbar. "Sicher bezieht sich das Plus in der Nächtigungsbilanz auf ein Krisenjahr, aber +15,6 % muss uns erst einmal jemand nachmachen", erklären Michaela Reitterer, Landesvorsitzende der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), und ÖHV-Präsident Peter Peer.

Nächtigungsplus viel höher als Umsatzplus: mehr Arbeit um weniger Geld

Auf eine so massive Diskrepanz zwischen Nächtigungs- und Umsatzerfolgen wie im ersten Halbjahr müsse hingewiesen werden: Die Nächtigungen im ersten Halbjahr sind von 2008 bis 2010 von 4,6 auf 4,8 Millionen gestiegen. Die Zahl der Betten ist von 49.000 auf 52.000 gestiegen. Der Umsatz ist im selben Zeitraum von 235 Mio. Euro auf 201,5 Mio. Euro gesunken: "Wir hatten also mehr Arbeit und weniger Einnahmen, trotz zwischenzeitlich erfolgter Investitionen", so Reitterers Botschaft an Hotelentwickler und Investoren. Mittlerweile erzielen 5-Sterne-Hotels den Preis von 4-Sterne-Hotels und diese bieten sich zu 3-Sterne-Preisen an. Das Mehr an Investitionskosten für ein 4 Sterne-Produkt rechnet sich damit nicht mehr.

Umsätze: Auf Niveau von 2008 fehlt ein Plus von 17 %

Vorsicht mahnt Reitterer bei der Kommunikation ein: "Über die Rekorde wird jeder berichten. Darüber, wie sie zustande kommen, keiner", warnt Reitterer. Die hohe Auslastung wurde teuer erkauft:
"Der Umsatz pro Nächtigung liegt unter dem Niveau von 2007", so Peer. Damit die Wiener Hotellerie die Umsätze von 2008 erreicht, wäre eine Steigerung um 25 % nötig. Kostensteigerungen etwa bei den Mitarbeitern sind da noch nicht berücksichtigt.

1. Halbjahr, alle Hotels und Pensionen 2007 2008 2009 2010 Betten 44.400 49.000 50.900 ca. 52.000 Nächtigungen 4,2 Mio. 4,6 Mio. 4,3 Mio. 4,8 Mio. Umsatz* 194,8 Mio. 235 Mio. 187,7 Mio. 201,5 Mio. Umsatz pro Nächtigung* 46 51 44 42 Durchschnittl. Zimmerausl. 64,1% 64,8% 56,2% 63,9% * netto, ohne F&B

Die Zahl der Betten soll bis 2015 noch auf über 60.000 steigen. Wie diese gefüllt werden sollen, darüber müssen sich nicht nur die Investoren, sondern auch die Betreiber gründlich Gedanken machen. Die ÖHV gestaltet als freiwillige und parteiunabhängige Interessenvertretung der führenden Hotellerie durch Lobbying die Rahmenbedingungen für modernes Unternehmertum. 1.200 Mitgliedsbetriebe - 171 davon in Wien - nutzen operative Dienstleistungen in Marketing und Weiterbildung genauso wie ihren Vorsprung durch Innovation und Vernetzung. Mit rund 150.000 Betten -das entspricht zwei Drittel der Kapazität in der 4- bis 5-Sterne-Superior-Hotellerie - und mehr als 30.000 Mitarbeitern erwirtschaften die ÖHV-Mitglieder einen Logisumsatz von ca. 900 Mio. Euro. Die Tourismus- und Freizeitwirtschaft generierte als Österreichs Wirtschaftsmotor 2009 über direkte und indirekte Wertschöpfung 15,4 Prozent des BIP und jeden 5. Vollarbeitsplatz.

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Peter Peer, ÖHV-Präsident (Stadthotellerie)
M/Gallery, Novotel und Mercure Österreich, Wien
Tel.: +43 (0)1 599 01-550

Michaela Reitterer
ÖHV-Landesvorsitzende
Boutiquehotel Stadthalle
Tel.: +43 (0)1 982 42 72

Österreichische Hoteliervereinigung
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