Agrarindustrie gefährdet Thermenland Steiermark
Überregionaler Schulterschluss gegen Glashauskomplex
Wien/Bad Waltersdorf (TP/OTS) - Steirisches Thermalwasser soll künftig in 26 Hektar Glashäuser verheizt und vergossen werden. Einen Konzern käme das günstig, hunderte Arbeitsplätze würden ein paar Gießrobotern zum Opfer fallen. So schwierig kann die Entscheidung der Gemeinde Blumau über einen Deal mit einem Nahrungsmittelkonzern nicht sein. Die Österreichische Hoteliervereinigung stellt sich hinter die Blumauer.
Massiver Widerstand regt sich im beschaulichen Bad Blumau gegen ein Großprojekt der Firma Frutura: 40 Hektar Natur sollen dem Industrieprojekt zum Opfer fallen, 26 davon in einen Glashauskomplex verwandelt. Die Einwohner Blumaus, ansässige Hoteliers und der Tourismusverband fordern von der Gemeindeführung ein Bekenntnis zum sanften Tourismus. Doch verhandelt wird hinter verschlossenen Türen, der Status quo verheimlicht. Erwin Paierl, Eigentümer eines Thermenhotels in Bad Waltersdorf und Vorsitzender der Österreichischen Hoteliervereinigung Steiermark, teilt die Bedenken:
"Die geplanten Tiefenbohrungen wären ein gravierender Eingriff: 60 l Thermalwasser pro Sekunde zu fördern und für die Beheizung von Glashäusern zu verwenden ist eine unfassbare Verschwendung von Energie und Heilwasser. So viel Wasser fördern Bad Radkersburg, Bad Gleichenberg, Bad Waltersdorf, Loipersdorf und Sebersdorf zusammen. Solche Projekte bringen ganze Ökosysteme ins Wanken", mahnt Paierl.
Agrarkomplex bedroht sanften Tourismus
Dass für Glashausfrüchte - deren sprichwörtliche "Qualität" in keiner Relation steht zur Wertschöpfung im Tourismus - eine nicht wieder gut zu machende Verschandelung des Landschaftsbilds in Kauf genommen wird, ist für die Bewohner der Thermenregion unverständlich. "Nicht enden wollende Hallenbauten inmitten der Natur gefährden den Kurort und damit viele Arbeitsplätze", plädiert Paierl für nachhaltige Politik: "Das Profitstreben eines Konzern kann nicht wichtiger sein als die Zukunft der Region." Auf dem Spiel steht das Konzept des sanften Tourismus: "Im Regionalentwicklungskonzept 2003 hat man sich klar dazu bekannt. Dazu muss man länger stehen als neun Jahre. Sonst wird die Glaubwürdigkeit der Politik zur Farce."
Erst Kooperation mit Steiermark Tourismus, dann Gefährdung der Thermenregion
Zum Handkuss kommen würden auch die Bauern der Region, wenn plötzlich ein agrarindustrieller Großkonzern hochgezogen wird. "Wir müssen die kleinen und mittleren Landwirte unterstützen, auch als Beitrag zum touristischen Wiedererkennungswert des "Thermenlands Steiermark". Wenn der Großindustrie Tür und Tor geöffnet wird, zahlen die kleinen drauf", führt Paierl weiter aus und erinnert an eine Kooperation zwischen Frutura und Steiermark Tourismus: "Frutura hat weltweit Äpfel mit dem steirischen grünen Herzen als Aufkleber verkauft. Sicher ein gutes Geschäft - für Frutura. Wie es aussieht, hat man sich da aber den falschen Partner gesucht."
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