EU - Programm "Ländliche Entwicklung" fördert Österreichs Nationalpark-Regionen
Kürzungen des EU-Agrarbudgets gefährden Schutz der biologischen Vielfalt und Umweltbildung in den 8 Österreichischen Nationalpark-Regionen.
Molln (TP/OTS) - Maßnahmen des Natur-, Ressourcen- und Klimaschutzes werden erst durch das Förderprogramm der Ländlichen Entwicklung (LE) ermöglicht.
Nationalparks sind keine isolierten Inseln, sondern stehen in enger Wechselwirkung mit ihren Regionen. Sie umfassen zusammen 10 % der Fläche Österreichs in 87 Gemeinden mit einer geringen, aber für die Natur- und Kulturlandschaft bedeutenden Bevölkerungsdichte von mehr als 200.000 Menschen.
Hier wird die Erhaltung der natürlichen Vielfalt und des kulturellen Erbes zum Beispiel in der biologischen Landwirtschaft, auf den extensiven Weiden und auf den Almen gelebt. Die Nationalpark-Regionen profilieren sich als Modellregionen für nachhaltige Entwicklung mit aktivem Klimaschutz, autarker Energieversorgung und regionaltypischen Bioprodukten.
Auch Artenschutz-Projekte werden über die "Ländliche Entwicklung" gefördert. Botanische Zielarten wie Wildrebe, Deutsche Tamariske, Sibirische Schwertlilie oder Zwerg-Rohrkolben in den Donau Auen tragen zur Förderung der Vielfalt ebenso bei wie Seeadler am Neusiedlersee, Wildkatze im Thayatal, Weißrückenspecht im Gesäuse, Fledermäuse und Steinadler in den Kalkalpen oder der Bartgeier in den Hohen Tauern.
In den 8 Nationalpark-Regionen der Hohen Tauern Kärnten, Salzburg und Tirol, Kalkalpen, Gesäuse, Thayatal, Donau Auen und Neusiedlersee-Seewinkel fördert das EU-Programm für Ländliche Entwicklung neben Schutzgebiets-Management, Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung auch zahlreiche Projekte, die in Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung und den Vereinen durchgeführt werden. Leit- und Informationssysteme, Infrastruktureinrichtungen sowie Besucherprogramme mit speziellen Jugendprojekten wie die "Wasser- und Klimaschule" oder der "ökologische Fußabdruck" wurden geschaffen. Mit mehr als 74.000 betreuten Schülern und 2000 geführten Exkursionen pro Jahr leisten die über 500 Mitarbeiter und Ranger der österreichischen Nationalparks einen bedeutenden Beitrag zum Verständnis für die Natur und ihre Bedeutung für die Menschen. Insgesamt besuchen jährlich über 3 Millionen Einheimische und Touristen die Nationalparks.
Der Verein "Nationalparks Austria", als Dach- und Kooperationsorganisation der österreichischen Nationalparks, weist daher nachdrücklich auf die enorme Bedeutung des EU-Agrarbudgets für die Umwelt- und Naturschutzmaßnahmen im Ländlichen Raum hin.
Drohende Kürzungen hätten mit Sicherheit negative Auswirkungen
- auf die Umweltbildung für die Jugend und Erwachsene,
- für die Sicherung wertvollster Natur- und Kulturlandschaft und ihrer Artenvielfalt
- bis hin zu den Maßnahmen zum Schutz bedrohter Arten.
Anlässlich der aktuellen Diskussion um die Kürzung des EU-Agrarbudgets stellen die Direktoren der 8 Österreichischen Nationalpark-Verwaltungen daher gemeinsam fest, "dass ein wesentlicher Teil der Arbeit der österreichischen Nationalparks in den letzten Jahren erst durch das Förderprogramm für Ländliche Entwicklung ermöglicht wurde. Sollte es hier zukünftig Einschnitte geben, wird es auch für uns schwierig werden, alle unsere Aufgaben im bisherigen Ausmaß zu erfüllen."
"Schließlich soll auch in Zukunft eine verstärkte Zusammenarbeit der Nationalparks mit ihren Regionen der ländlichen Bevölkerung und der Erhaltung des einzigartigen Naturerbe in den österreichischen Nationalparks dienen", meinen die Nationalpark-Verantwortlichen.
Rückfragen & Kontakt:
Dr. Erich Mayrhofer
Obmann des Vereines "Nationalparks Austria"
Weitere Auskünfte unter Tel.: 0664/5248502 oder
www.kalkalpen.at (Oberösterreich)
www.hohetauern.at (Salzburg, Kärnten, Tirol)
www.nationalpark.co.at (Steiermark)
www.np-thayatal.at (Niederösterreich)
www.nationalpark-neusiedlersee-seewinkel.at (Burgenland)
www.donauauen.at (Niederösterreich)