ÖHV - Appell an Politik & Gewerkschaft für mehr Arbeitsplätze in Österreich
Wien (TP/OTS) - Immer komplexere Produktionsabläufe laufen rein maschinengesteuert ab. Neue Standorte entstehen dort, wo Energie und Mitarbeiter billig und Steuern niedrig sind. Die Alternative? Hochqualitative Dienstleistung mit Standortgarantie.
Die Diskussion um den heimischen Arbeitsmarkt dominieren Großinsolvenzen und Abwanderungsdrohungen aus denselben Branchen. Beinahe unbemerkt entwickelt sich hinter dieser unschönen Kulisse der Tourismus zur stabilen Säule im österreichischen Arbeitsmarkt. Enorme KV-Erhöhungen, ein Plus bei den Arbeitsplätzen um 25 % in nur zehn Jahren, immer mehr Ganzjahresarbeitsplätze und Fulltime-Jobs in einer stark wachsenden Anzahl von Top-Betrieben. Dabei sinkt sogar die durchschnittliche Arbeitszeit. Diese Entwicklung beruht auf den Leistungen in den Betrieben.
vida fordert Ganzjahresarbeitsplätze und blockiert Saisonverlängerung
Dennoch gibt es viele Baustellen. Bedauerlich ist etwa, dass Politik und Gewerkschaft die Ausweitung der Saisonen blockieren: "Die Forderung der Gewerkschaft vida nach mehr ganzjähriger Beschäftigung ist nicht ernst zu nehmen. Es gibt ein fertiges Konzept, das nicht einmal etwas kostet. Doch die Gewerkschaft blockiert es", hält Reitterer mit Bedauern fest. Sie wünscht sich zum Tag der Arbeit, dass die Gewerkschaft ihre Forderung nach ganzjähriger Beschäftigung in der Saisonhotellerie mit Nachdruck Glaubwürdigkeit verleiht: "Das Konzept ist da, setzen wir es um!"
vida fordert bessere Ausbildung und verhindert moderne Lehre
Die Gewerkschaft kritisiert auch regelmäßig die Qualität der Ausbildung und blockiert Verbesserungen systematisch. "Das Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft hat ein flexibles Modulsystem entwickelt mit Schwerpunkten auf modernem Hotelmanagement, wie es in anderen Branchen bereits Usus ist. Die Hotelgewerkschaft blockiert das, Verbesserungsvorschläge gibt es nicht, ein Dialog ist nicht möglich. Das geht auf Kosten der Mitarbeiter", so Reitterer. Die Modullehre garantiert eine umfassende Ausbildung mit Online-Kompetenz, Sprachen und mehr, einem breiten Betätigungsfeld über die Branchengrenzen hinaus. "Die Gewerkschaft hat leider immer noch ein sehr veraltetes Bild von der Arbeit im Tourismus. Ohne ÖHV würden die Berufsschüler immer noch am Faxgerät statt am Computer ausgebildet. Das sagt eigentlich alles." Sie wünscht sich zum Tag der Arbeit, dass die Gewerkschaft Konzepte für moderne Ausbildung zumindest nicht blockiert, sie unterstützt oder Alternativen entwickelt. "Das wäre schon mal was."
vida fordert mehr Geld für Mitarbeiter und stimmt für Steuererhöhungen
Viel wichtiger für die Mitarbeiter wäre die Senkung der Lohnnebenkosten: "Alle Gewerkschafter fordern mehr Geld für Arbeitnehmer, im Nationalrat stimmen sie jeder Steuererhöhung zu. Ehrlich ist das nicht", wundert sich Reitterer. Die Gewerkschaft solle sich dazu durchringen, die Lohnnebenkosten zu senken. "Die 0,2 % lasse ich nicht gelten - die Inflation ist fast zehnmal so hoch", fordert Reitterer etwas mehr Engagement der Gewerkschafter: "Das erwarte ich nicht für mich - das erwarte ich für meine Mitarbeiter!"
Arbeitsplätze können nur über Nachfrage nachhaltig gesichert werden
Um Österreichs Tourismusarbeitsplätze nachhaltig zu sichern, braucht es aber mehr Gäste und mehr Umsätze - also eine Werbe-Offensive. Denn die Nächtigungszuwächse der vergangenen Jahre seien zu stark auf Preissenkungen zurückzuführen: "Der Einfluss der niedrigen Preise darf nicht unterschätzt werden. Das ist unwirtschaftlich. Was wirklich etwas bringt, sind mehr Mittel für die Werbung."
Jobs entstehen in der Dienstleistung.
Frauen in die Technik abzuwerben ist falsch.
Ganz falsch ist es jedenfalls, dass auf Inseraten aus Steuergeldern Frauen aus Bereichen, in denen dringend Mitarbeiter gebraucht werden, in technische Berufe abgeworben werden: "Wozu? Damit die Betriebe dann abwandern oder um teures Steuergeld gehalten werden müssen? Das ist kontraproduktiv. Jobs entstehen in der Dienstleistung - und da wandern sie auch nicht ab", hält Reitterer fest. Der Rückgang der Lehrabsolventen im Tourismus wird durch einen steigenden Anteil an FH-Absolventen mehr als wettgemacht. "Wir sind hier auf einem guten Weg. Warum man uns da Steine in den Weg legt, ist mir nicht ganz klar", erhofft sich Reitterer ein Umdenken.
Der Tourismus ist DER Jobmotor in Österreich
Die ÖHV vertritt als unabhängige Interessenvertretung mehr als 1.200 Betriebe. Ihre Mitglieder sind die Top-Betriebe im heimischen Tourismus - sie sind es, die im Land Arbeitsplätze schaffen. Dafür brauchen sie optimale Rahmenbedingungen, dafür setzt sich die ÖHV ein. Österreichweit beschäftigen die Tourismusbetriebe 230.000 Mitarbeiter. Mit rund 160.000 Betten repräsentieren die ÖHV-Betriebe rund zwei Drittel der 4- und 5-Sterne-Betten in Österreich. Pro Jahr erwirtschaften die ÖHV-Betriebe etwa 3 Mrd. Euro, alle Tourismus- und Freizeitbetriebe zusammen 15 % des Bruttoinlandsprodukts.
Ein Bild von ÖHV-Präsidentin, Michaela Reitterer, finden Sie hier zum Download. (http://www.tourismuspresse.at/redirect/oehv138)
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