Arbeiterkammer provoziert Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit
Durch Bonus-Malus-System
Wien (TP/OTS) - ÖHV (Wien): Ein schwerer Fehler wäre laut ÖHV-Generalsekretär Dr. Markus Gratzer das von der Arbeiterkammer geforderte Bonus-Malus-System: Junge Mitarbeiter würden entlassen, weil Ältere eingestellt werden müssten.
"Für jeden Älteren, der eingestellt wird, würde ein Jüngerer seinen Arbeitsplatz verlieren. Weil durch dieses Modell kein einziger zusätzlicher Arbeitsplatz entsteht.", kritisiert Dr. Markus Gratzer, Generalsekretär der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) die Forderung von Arbeiterkammerpräsident Rudi Kaske. Dass keine Partei die Forderung unterstützt, sollte der Arbeiterkammer zu denken geben:
"Weil niemand junge Arbeitslose will. Wenn die Arbeiterkammer das auch nicht will, soll sie dieses Konzept zurückziehen. Schließlich ist sie ja auch die Pflichtinteressenvertretung der jungen Mitarbeiter", so Gratzer. Noch im Juni hat Kaske höchste Priorität für den Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit gefordert - doch das ist lange her.
Widerspruch zu Grundrechte-Charta der EU
Ein Gesetz nach Kaskes Vorstellung widerspräche auch der Charta der Grundrechte der Europäischen Union. Dort heißt es:
Nichtdiskriminierung
(1) Diskriminierungen, insbesondere wegen des Geschlechts, der Rasse, der Hautfarbe, der ethnischen oder sozialen Herkunft, der genetischen Merkmale, der Sprache, der Religion oder der Weltanschauung, der politischen oder sonstigen Anschauung, der Zugehörigkeit zu einer nationalen Minderheit, des Vermögens, der Geburt, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Ausrichtung, sind verboten.
Best Practice-Modell für Einstellung Älterer aus der Hotellerie
Besser macht es die ÖHV: Unter oehv.at/bestager bringt sie Arbeit suchende Ältere und Mitarbeiter suchende Betriebe zusammen. Mehr als 100 Top-Hotels aus ganz Österreich bieten älteren Mitarbeitern - und Wiedereinsteigerinnen nach einer "Babypause" - Konditionen, die auf ihre Anforderungen abgestimmt sind wie angepasste Arbeitszeiten oder altersadäquate Tätigkeiten, erklärt Gratzer: "Viele Hoteliers schätzen die Erfahrung und die Sozialkompetenz der Elterngeneration." Die Best Ager-Broschüre "Top-Jobs in Top-Hotels" kann auch telefonisch unter 01/533 09 52 bestellt werden.
Tourismus schafft 4.000 Arbeitsplätze. Die AK keinen einzigen.
Ziel der Beschäftigungspolitik müssen mehr Beschäftigte sein. Der Tourismus bietet sich hier als Schlüsselindustrie an: Kommen mehr Gäste, werden mehr Mitarbeiter benötigt, wird mehr eingekauft und investiert. Es entstehen Arbeitsplätze für Junge und Alte, für Menschen aller Qualifikation, mit Standortgarantie. "Das ist der Highway zu mehr Beschäftigung. Setzen wir uns gemeinsam mit der Arbeiterkammer dafür ein, dass der Arbeitsmarkt über die Nachfrage angekurbelt wird. Aber das ist wohl nicht der Weg der Arbeiterkammer", vermutet Gratzer. Österreichs Tourismus hat laut Arbeitsminister Hundstorfer im Vorjahr mehr als 4.000 neue Arbeitsplätze geschaffen - für Menschen aller Altersgruppen. Die Arbeiterkammer keinen einzigen.
Jobmotor Tourismus
In keiner anderen Branche entstehen so viele Arbeitsplätze wie im Tourismus - und das ohne Steuermilliarden, sondern durch den Anstieg der Nachfrage vor allem im mitarbeiterintensiven Qualitätssegment. In den vergangenen zehn Jahren stieg die Zahl der Mitarbeiter im österreichischen Tourismus um 25 %, in der Gesamtwirtschaft gerade einmal um 10 %. Österreichweit beschäftigt der Tourismus 230.000 Mitarbeiter. Die ÖHV vertritt als unabhängige Interessenvertretung mehr als 1.250 Betriebe: ein Rekord. Mit rund 160.000 Betten haben ihre Mitglieder rund zwei Drittel der 4- und 5-Sterne-Betten Österreichs für ihre Gäste im Angebot. Pro Jahr erwirtschaften die ÖHV-Betriebe etwa 3 Mrd. Euro, alle Tourismus- und Freizeitbetriebe zusammen 15 % des BIP.
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