ÖHV: Tourismus - Mehr sichere und gut bezahlte Jobs durch Zukunftsinvestitionen

Tourismusgewerkschaft gefordert: Verständnis für F&E gefragt

Wien (TP/OTS) - Gewerkschaften setzen Milliardenförderungen für ihre Branchen durch, die im Tourismus nicht. ÖHV-Generalsekretär Gratzer setzt auf Erkenntnisgewinn.

"Tourismusbetriebe schaffen bei sinkenden Einnahmen neue Arbeitsplätze, die Löhne steigen. Und dafür kritisiert die Gewerkschaft die Arbeitgeber." Dr. Markus Gratzer, Generalsekretär der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), kommt aus der Kommunikationsindustrie, einer Hightech-Branche mit hohem Innovationstempo. Dort steigern Gewerkschaften gemeinsam mit den Arbeitgebern über die Wertschöpfung auch das Lohnniveau. Im Tourismus aber scheint die Gewerkschaft über den Klassenkampf noch nicht hinausgekommen. Dabei gibt es hier eine ganze Reihe von Hebeln, die zum selben Ergebnis - höhere Löhne und dazu noch mehr Arbeitsplätze -führen würden:

- Technologische Entwicklung
Das Um und Auf: Arbeiten Betriebe effektiver, steigt das Ergebnis. Die ÖHV fordert die Gewerkschaft auf, Forschungsförderung im Tourismus zu forcieren.

- Saisonen verlängern
Bleiben Gäste länger, steigt der Umsatz, Mitarbeiter sind länger angestellt, verdienen mehr. Ein massiver Einsatz der Gewerkschaft dafür ist nicht bekannt.

- Nachfrage steigern
Mehr Gäste = mehr Arbeitsplätze: Diese einfache Rechnung geht immer auf. Doch die Gewerkschaft setzt ihren Einfluss nicht für mehr Tourismuswerbung ein.

- Lohnsteuer und Lohnnebenkosten senken - ohne Wenn und Aber!
Von jeder Lohnerhöhung geht das meiste an die öffentliche Hand. Lohnbestandteile werden zweckentfremdet. Vorschläge zur Senkung der Sozialabgaben fehlen.

- Qualitätssteigerung
Top-Hotels investieren, auf eigene Rechnung, auf eigenes Risiko, massiv in die Qualität und zahlen besser als andere. "Da brauchen wir keine Gewerkschaft - in den anderen Bereichen ist der Handlungsbedarf aber evident", so Gratzer.

Das Ziel: mehr Arbeitsplätze, höhere Löhne

Die Basis dafür ist die F&E-Förderung. Im Tourismus gibt es eine ganze Reihe von Ansätzen dafür: Forschungsprojekte in KMU und Destinationen, e-tourism, Service-Design, Know-how-Transfer, Innovationsmanagement und mehr. Die Folgen liegen auf der Hand: mehr Effektivität, bessere Ergebnisse, mehr Arbeitsplätze und höhere Löhne. Doch Innovationsförderungen gehen gezielt an die Industrie, die von Technologieministerin Doris Bures zum Abschied aus ihrem Amt 250 Mio. Euro dafür bekam, der Tourismus nichts. "Eine Fehlentscheidung", konstatiert Gratzer und fordert die Gewerkschaft auf, gemeinsam eine Neuaufstellung der F&E-Förderung durchzusetzen:
"Klagen bringt nichts, also gehen wir es an - und zwar mit Nachdruck. Unsere Mitarbeiter sind ihre Mitglieder."

Mit dem Best Practice-Konzept der Industrie zum Erfolgsrezept des Tourismus

Seit Jahrzehnten, auch mitten in der Krise, steigen die F&E-Fördermilliarden, finanziert aus steigenden Lohnsteuern. Dass die Industrie-Gewerkschafter im Nationalrat zwar den Lohnsteueranstieg beklagt, aber höheren Subventionen für die Industrie zustimmt, ist logisch: Schließlich geben die Betriebe die Förderungen zum Teil an Mitarbeiter weiter: eine direkte Lohnsubvention. Das bremst den Jobabbau. Im Tourismus wäre der Nutzen ein vielfacher: ein echtes Mitarbeiter-Plus - und höhere Löhne.

Spitzenposition im Tourismus nur mit mehr F&E

"Dieses Verständnis fehlt der Tourismusgewerkschaft. Anstatt das Lohnniveau zu entwickeln, wird in einer ewig gleichen Leier die Branche schlechtgeredet", so Gratzer, der an den Erfolg des österreichischen Tourismus glaubt. Doch um an der Weltspitze zu bleiben, wird es mehr Anstrengungen bei der F&E-Förderung brauchen.

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