ÖHV: Neustart in der Finanzpolitik - Voller Fokus auf lokale Wertschöpfung
Entlastungen bringen Nachfrage und Arbeitsplätze
Wien (TP/OTS/ÖHV) - International sinken Steuern für Hotels, nur Österreich ist mitten in der Krise weiter auf Belastungskurs. Wenn die Politik nicht rasch umdenkt, sind Arbeitsplätze und Wertschöpfung verloren, warnt die ÖHV.
"Wenn die Nachfrage im Tourismus trotz niedriger Preise sinkt, müssen bei der Politik alle Warnleuchten aufblinken", warnt Mag. Gregor Hoch, Präsident der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV). Schlechtwetterphasen wie heuer kommen immer wieder vor, mal weniger Schnee oder später, dann wieder mehr Niederschlag - an die Substanz gehen dürfe so etwas den Hotels aber nicht: "Wenn Bauern weniger Äpfel verkaufen, sitzen die Millionen locker. Am Tourismus hängen mehr Arbeitsplätze und Wertschöpfung. Wenn die Belastungen weiter steigen, werden die Folgen sehr schmerzhaft", warnt er davor, die Lage falsch einzuschätzen.
Dreifacher Effekt: Kaufkraft heben, Unternehmen stärken, Beschäftigung steigern
Einigkeit herrscht über die Branchengrenzen hinaus, dass die Senkung der Lohnsteuern und der Lohnnebenkosten höchste Priorität haben muss:
"Wir brauchen mehr Kaufkraft für die Konsumenten und mehr Spielraum für die Unternehmer. Mit der Lohnsteuersenkung schaffen wir beides. Das muss rasch umgesetzt werden", so Hochs Botschaft an den neuen Finanzminister.
Hohe Belastungen verhindern Betriebsübernahmen
Hoch warnt davor, dringend benötigte Entlastungsmaßnahmen durch neue Belastungen zunichte zu machen: "Viele Unternehmen, vor allem Familienbetriebe, arbeiten an der Grenze zur Wirtschaftlichkeit, jede weitere Belastung ist eine zu viel. Jeder Nachfolger überlegt sich, ob er einen Betrieb übernehmen kann oder ob ihn die Steuerlast erdrückt." Unabsehbare Folgen hätte eine Erhöhung der Grundsteuer:
"Wer mit diesem Gedanken spielt, spielt mit vielen Tausend Arbeitsplätzen - auch in anderen Branchen", verweist Hoch auf unternehmensnahe Dienstleister, Transport-, Handels-, Gewerbe- und Gastronomiebetriebe, die von der Hotellerie abhängig sind.
Vorbild Schweizer Initiative: einheitliche Mehrwertsteuer auf Lebensmittel
Vorbilder für weniger Belastungen gibt es überall, wie ein Blick in die Nachbarländer zeigt: Restaurants entrichten in der Schweiz nur 8 % Mehrwertsteuer auf Speisen, Take-aways noch niedrigere 2,5 % - eine Ungleichbehandlung, kritisiert die Gastrosuisse. Am 28. September stimmen die Schweizer über einheitliche Steuersätze ab. Das würde ihnen den gleichen Spielraum eröffnen wie die Senkung der Mehrwertsteuer auf Nächtigungen von 19 auf 7 % in Deutschland. Die Entlastung dort brachte mehr Umsatz, mehr Investitionen, mehr Arbeitsplätze. In der Schweiz liegt die Mehrwertsteuer auf Hotelnächtigungen bei noch niedrigeren 3,8 %. Österreich wird mit 10 % seinem Ruf als Hochsteuerland gerecht. "Dazu kommen die höchsten Lohnsteuern und Lohnnebenkosten. Da setzen wir auf den neuen Finanzminister", so die Präsidenten.
Der Tourismus, der Leistungsträger der österreichischen Wirtschaft
Der Tourismus hat im Vorjahr 4.000 Arbeitsplätze geschaffen, mehr als jede andere Branche. In den vergangenen zehn Jahren stieg die Zahl sogar um 25 %, in der Gesamtwirtschaft gerade einmal um 10 %. Österreichweit beschäftigt der Tourismus 230.000 Mitarbeiter. Die ÖHV vertritt als unabhängige Interessenvertretung mehr als 1.250 Betriebe: ein Rekord. Mit rund 160.000 Betten haben ihre Mitglieder rund zwei Drittel der 4- und 5-Sterne-Betten Österreichs für ihre Gäste im Angebot. Pro Jahr erwirtschaften die ÖHV-Betriebe etwa 3 Mrd. Euro, alle Tourismus- und Freizeitbetriebe zusammen 15 % des Bruttoinlandsprodukts.
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