WAS WIEN VON MÜNCHEN LERNEN KANN? "MEHR MUT ZUM PREIS!"
PRODINGER|GFB Tourismusberatung legt Städtevergleich Wien - München vor -Trotz ähnlicher Voraussetzungen liegt Wien beim Logis-Erlös deutlich zurück
Wien (TP/OTS) - Oktober 2014: Zu mehr "Mut zum Preis" in der heimischen Hotellerie rät Thomas Reisenzahn, Geschäftsführer der PRODINGR|GFB Tourismusberatung. Denn der erzielte Logis-Preis pro Zimmer (RevPAR - Revenue per available room), immer noch der wichtigste Faktor für ein erfolgreiches Wirtschaften der Hotelbetriebe, liegt in der Donaumetropole hinter anderen Großstädten zurück. "Hier hat Wien im internationalen Vergleich noch Handlungsbedarf, um Durchschnittspreise und RevPAR nach oben zu bringen. Es gilt, sich am Vordermann zu orientieren".
Konkret untermauerte Reisenzahn seinen Appell mit einem - übrigens erstmals durchgeführten - touristischen Städtevergleich Wien -München, den er Dienstag bei einer Informationsveranstaltung im Business Residence LePalais in der Herrengasse präsentierte. Trotz ähnlicher Voraussetzungen liegt München beim RevPAR im Jahr 2013 bei 96,11 Euro, Wien hingegen bei nur 67,15 Euro (Paris, Genf und Zürich erreichen einen RevPAR von 194, 153 und 141 Euro). Im einzelnen zeigt sich, dass der durchschnittliche Logis-Erlös in München von 2012 auf 2013 gestiegen ist (von 92,03 auf 96,11 Euro), während er in Wien zurückgegangen ist (von 70,17 auf 67,15 Euro). Test-Abfragen bei einer Buchungsplattform (Trivago) bestätigen die Preis-Schere zwischen den beiden Städten, die sich zuletzt weiter geöffnet hat. Die Tests haben eindeutig gezeigt, dass München in einer anderen Preiskategorie beginnt als Wien.
Für die niedrigeren Preise in Wien lassen sich mehrere Gründe ausmachen. Eine Ursache ist der schwächere Geschäftsreiseverkehr in Wien. Die Grundauslastung ("jene ersten 30 Prozent, um die alle Hotels kämpfen") ist in Wien sehr niedrig. Daraus resultiert, dass schon frühzeitig niedrige Individual-Raten am Markt platziert werden. Auch kann München im Städtevergleich mit größeren Hotels aufwarten, wodurch weniger Revenue-Manager benötigt werden. Der Hauptgrund für das Hinterherhinken Wiens sind, wie Reisenzahn hervorhebt, jedenfalls die höheren Kosten.
So ergibt sich bei einem Buchungswert von 150 Euro für ein Doppelzimmer in Wien ein Logisertrag von 79,36 Euro, bei einem Buchungswert von ebenfalls 150 Euro in München jedoch ein Logisertrag von 85,08 Euro. Die Differenz von 5,72 Euro bedeutet, dass Wien ein um 7,2 Prozent ein schlechteres Ergebnis erzielt. Einen eindeutigen Nachteil hat Wien bei der Mehrwertsteuer (Wien 10 Prozent, München 7 Prozent), bei der Ortstaxe und bei den anteiligen Mitarbeiterkosten. Diese erreichen mit einem Anteil von 40 Prozent einen europäischen Spitzenwert.
Nach Ansicht von PRODINGER|GFB gilt es, in der gegenwärtigen Situation die Nerven zu bewahren. Als erste Schritte sollten die direkte Buchbarkeit von Hotelangeboten über lokale Websites gestärkt und wirkliche Bestpreisgarantien angeboten werden.
Im Anschluss an den Vergleich der beiden Tourismusmetropolen referierte Mag. Nina Zeitheim, GF der PRODINGER Steuerberatung Wien, über "Wissenswertes vom Schauplatz Steuer". Angesprochen wurden Themen wie die steuerliche Behandlung von Sachbezügen, der richtige Umgang mit Gutscheinen sowie die Rolle der Umsatzsteuer bei Storno, "No Shows" und Leerbettengebühr.
Auf besonderes Interesse des Fachpublikums stießen die Ausführungen Nina Zeitheims über die Storno-Problematik. Reserviert beispielsweise ein Gast ein Zimmer und storniert nach Verstreichen der Stornierungsfrist, dann liegt zwar ein Schaden, aber kein Leistungsaustausch vor. "Es handelt sich dann um einen echten, nicht steuerbaren Schadenersatz. Beim Verschicken einer Stornorechnung ist darauf zu achten, dass keine Umsatzsteuer ausgewiesen wird", erklärte die Steuerberatungsexpertin. Ebenfalls zu keinem Leistungsaustausch kommt es bei den "No-Shows" (Gast reserviert Zimmer, kommt aber nicht und sagt auch nicht ab). Auch in diesem Fall, so Zeitheim, liegt ein echter, nicht steuerbarer Schadenersatz vor, eine Rechtsauffassung, die auch vom Finanzamt Salzburg bestätigt wird. Auch hier gilt: kein Ausweis der Umsatzsteuer auf der "No-Show"-Rechnung. Anders hingegen die umsatzsteuerliche Behandlung einer Leerbettengebühr (Reisebüro vereinbart die Abnahme einer bestimmten Anzahl an Zimmern, die aber nicht in vollem Ausmaß belegt werden). Hier besteht ein kausaler Zusammenhang mit der vom Hotel erbrachten Leistung. Die Entgelte für Leerbetten sind deshalb umsatzsteuerpflichtig.
Die PRODINGER|GFB Gruppe, mit Hauptsitz in Zell am See, ist eine der führenden Wirtschaftsberatungsgruppen in Österreich. Sie unterstützt ihre Kunden in den Haupt-Geschäftsfeldern Steuerberatung, Unternehmensberatung, Marketing und Tourismus. Investment- und Finanzierungskonzepte, sowie Green Business Solutions erweitern das Leistungsspektrum. Die Unternehmensgruppe hat Standorte in Altenmarkt, Bad Hofgastein, Bozen, Innsbruck, Lech, Linz, Mittersill, München, Saalfelden, Salzburg, St. Johann in Pongau, Velden, Wien und Zagreb. Die Gruppe betreut u.a. aktuell mehr als 500 Hotelbetriebe in ganz Österreich. Derzeit sind 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 16 Standorten tätig.
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Mag. Nina Zeitheim, PRODINGER STEUERBERATUNG, Geschäftsführende Gesellschafterin
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Thomas Reisenzahn, PRODINGER|GFB TOURISMUSBERATUNG, Geschäftsführer, Gesellschafter
Franzensgasse 14/1+7, 1050 Wien, Tel. +43 664 2645 110, reisenzahn@progfb.com, www.progfb.at
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