Bedrohlicher Dreizack Steuerreform betoniert Tourismuszukunft ein.
Tiroler Tourismus Vereinigung schlägt Alarm: die Fortführung durch junge Unternehmer wird lahm gelegt durch Mehrwertsteuer, unfinanzierbare Generationenübergabe und Abschreibung.
Innsbruck (TP/OTS) - Die aktuell von der Bundesregierung vorgelegte Steuerreform erschüttert die Tourismusbranche. Josef Falkner, Präsident der Tiroler Tourismus Vereinigung, brandmarkt ein Dreigestirn an Maßnahmen als verhängnisvoll für Vermieter und Hoteliers: "Nur Theoretiker können einer erfolgreich arbeitenden Branche derart massive Prügel vor die Füße werfen!"
Als erstes verteuert die Erhöhung des Mehrwertsteuersatzes von zehn auf 13 Prozent Nächtigungen mit einem Schlag. "Die Steuer spiegelgleich dem Kunden aufzurechnen ist unmöglich", poltert Falkner, selbst Hotelier und Praktiker seit 35 Jahren. Die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den restlichen europäischen Destinationen ist enorm geschwächt. Gläserne Preise im Web und ein beinharter Konkurrenzdruck ließen bereits jetzt kaum eine Preiserhöhung entsprechend der Inflation zu. Zweitens wirke sich weit hinterhältiger und langfristig schädlich die Steuerpflicht bei Übergabe von (Betriebs-)Grund und Boden auf Familienmitglieder aus. Die Regierung legt in diesem Fall nicht wie bisher den dreifachen Einheitswert zugrunde, sondern den aktuellen Verkehrswert - eine oft horrende Summe in dicht besiedelten Tourismustälern.
Dies ergibt eine acht- bis zehnfache Steuerschuld. Der dritte schmerzhafte Schritt ist ebenso wie die Mehrwertsteuer ein direkter Angriff: Die Abschreibungszeit für Gebäude und fix verbundene Teile wird von 33 auf 40 Jahre ausgedehnt. Falkner: "Wer will in einer Suite mit 40 Jahre alten Teppichböden und Badewannen wohnen, und in einem Doppelzimmer, dessen Räume ein halbes Jahrhundert einbetoniert sind?" Der realistische Abschreibungszeitraum wären zwanzig Jahre. Die Tiroler Tourismus Vereinigung fordert in Sachen Grunderwerbsteuer eine Gleichstellung mit der Landwirtschaft und damit als Steuerbasis den Einheitswert sowie eine sofortige Entlastung der Lohnnebenkosten. Falkner: "Wir riskieren massenhafte Betriebsschließungen oder Übernahme durch Fremdkonzerne, in denen Roboter die Gäste bedienen."
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