WKÖ-Nocker-Schwarzenbacher: Gute Wintersaison geht auf das Konto der Betriebe

WKÖ-Tourismussprecherin für endgültiges Ende der Belastungen: „Tourismus kann Österreich nur auf Überholspur bringen, wenn Hindernisse aus dem Weg geräumt werden“

Wien (TP/OTS) - Wie die Statistik Austria heute, Mittwoch, mitteilte, schließt die diesjährige touristische Wintersaison (November 2015 bis April 2016) mit insgesamt 68,53 Millionen Nächtigungen ab. Dies bedeutet ein Plus von 2,68 Mio. Nächtigungen oder vier Prozent im Vergleich zur Rekordsaison des Vorjahres mit 65,85 Mio. Nächtigungen. Sowohl bei inländischen (+3,1 Prozent) also auch ausländischen Gästenächtigungen (+4,3 Prozent) konnten Steigerungen erzielt werden. Ebenso bilanzieren alle neun Bundesländer in der Nächtigungsstatistik positiv.

„Die Zahlen sind natürlich sehr erfreulich, allerdings darf dieses Nächtigungsplus keinesfalls ein Ruhekissen für uns darstellen“, betont Petra Nocker-Schwarzenbacher, Obfrau der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). „Der Erfolg ist in erster Linie unseren großartigen Betrieben und ihren Mitarbeitern zuzuschreiben, die sich dafür auch Dank und Anerkennung verdienen. Deshalb muss das Ende der Wintersaison nun auch endgültig ein Ende der Belastungen für unsere Tourismus-Branche darstellen“, spricht sich die WKÖ-Tourismussprecherin vor allem gegen unnötige bürokratische Hürden und steuerlichen Belastungen aus. „Der Tourismus kann, wie die Zahlen deutlich beweisen, ein wesentlicher Motor sein, der Österreich wieder auf die Überholspur bringt, aber dafür brauchen wir freie Fahrt, und unnötige Hindernisse müssen endlich aus dem Weg geräumt werden“, so Nocker-Schwarzenbacher.

Die positive Entwicklung der Nächtigungen im 20-Jahres-Vergleich von 1995/96 bis 2015/16 mit einer Steigerung von 35,7 Prozent um 18,03 Millionen bestätigt für Nocker-Schwarzenbacher den Erfolg eines gemeinsamen europäischen Wirtschaftsraumes: „Es ist uns einerseits gelungen, das hohe Niveau bei unserer wichtigsten Gästegruppe, unsere deutschen Nachbarn, zu halten und andererseits konnten wir uns durch die Erschließung neuer Gästegruppen breiter aufstellen und dadurch Rückgänge wie etwa jene unserer russischen Gäste kompensieren.“ Es kam innerhalb dieses Zeitraums beispielweise zu Verdoppelungen bei den Gästen aus der Schweiz, Liechtenstein und dem Vereinigtem Königreich.

Positive Entwicklung bei Beschäftigten – Jetzt braucht es praktikable Lösungen

Die Entwicklung der Nächtigungen und Ankünfte spiegelt sich erneut auch bei den Beschäftigten in Beherbergung und Gastronomie wider. Im Zeitraum von November 2015 bis April 2016 waren im Durchschnitt 203.815 Personen tätig - ohne geringfügig Beschäftigte. Das sind im Durchschnitt 3.673 Personen mehr als in der vergangenen Wintersaison. Besonders das nicht erwartete Plus von 4.920 Beschäftigten im April 2016 sticht hier heraus. Jetzt ist es Zeit für die Politik, weitere Potentiale zu heben. Der bereits am Arbeitsmarktgipfel angekündigte Fall der täglichen Geringfügigkeitsgrenze sollte rasch vorgezogen und praktikable Lösungen für die Aktivierung von Aushilfskräften im ländlichen Raum rasch umgesetzt werden, wünscht sich Nocker-Schwarzenbacher. Denn Arbeitsplätze schafft die Wirtschaft nur dann, wenn die Politik die richtigen Rahmenbedingungen setzt.

„Unsere Gäste werden anspruchsvoller, verweilen kürzer und für Investitionen bleibt den Betrieben, wie wir aus einer aktuellen IHS-Studie wissen, oft kaum Luft zum Atmen“, so Nocker-Schwarzenbacher. Umso mehr begrüßt Nocker-Schwarzenbacher die Initiative von Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner, die Schieflage bei der Bestpreisklausel von booking.com per Gesetz zu korrigieren. „Ich bin erfreut, dass Paritätsklauseln im Sinne eines fairen Wettbewerbs per Gesetz untersagt werden sollen.“ Gleichzeitig wird auch die Problematik der Preisauszeichnung im Hinblick auf die Ortstaxe geregelt. Sofern Zimmerpreise auf einer Webseite angegeben werden, sind die Preise als Bruttopreise auszuzeichnen, d.h. inklusive Steuern, jedoch ohne Tourismusabgaben, so wie dies auch in anderen Tourismusländern Praxis ist. „Dies bedeutet für unsere Betriebe eine bürokratische Erleichterung und gibt ihnen Planungssicherheit im Hinblick auf Wettbewerbsverzerrung und Irreführung“, so Nocker-Schwarzenbacher.

Die Aussagen des neuen Bundeskanzlers Christian Kern, Österreich wieder auf die „Überholspur“ zu bringen, stimmen Nocker-Schwarzenbacher vorsichtig optimistisch. „Gerade im Tourismus gibt es viele Baustellen, und es besteht der Bedarf, deutliche Akzente zu setzen. Ich denke nur an Innovationsförderungen, die Herausforderung der Digitalisierung, die Notwendigkeit Investitionsanreize zu schaffen, wie z.B. die Verkürzung der Abschreibungsdauer. Ich hoffe hier auf baldige Signale für unsere Betriebe, damit wir auch im internationalen Umfeld und Vergleich mithalten können“, so Nocker-Schwarzenbacher.

Gute Buchungslage für die Sommersaison

Auch wenn Pfingsten wetterbedingt kein optimaler Start in die Sommersaison war, rechnet Nocker-Schwarzenbacher mit einem erfreulichen Saisonergebnis: „Heuer werden aufgrund der geopolitischen Lage und unseres hohen Sicherheitsniveaus mehr Gäste in Österreich Urlaub machen, was sich bereits jetzt an einem erhöhten Buchungsaufkommen bemerkbar macht.“

Die Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich ist die solidarische Interessenvertretung für über 90.000 Tourismusbetriebe aus den Branchen Gastronomie, Hotellerie, Freizeit-und Sport, Reisebüros, Kinos, Kultur- und Vergnügungsbetriebe sowie Gesundheitsbetriebe. 600.000 Arbeitsplätze (jeder 5. Vollzeitarbeitsplatz) hängen direkt oder indirekt von Tourismus und Freizeitwirtschaft ab (WIFO).

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