
Kultur und Tourismus bündeln Kräfte
Eine „Kunst- und Kulturlandkarte“ soll das kulturelle Angebot der Region Schladming-Dachstein besser sichtbar machen und für Synergien sorgen. Nun erfolgte der Start.
Montagabend am Mitterberg. Im Hotel „Häuserl im Wald“ treffen sich knapp drei Dutzend Menschen, denen die Kultur ein Herzensanliegen ist, zum Kick-off-Event eines neuen Projektes. Dessen Arbeitstitel lautet „Kulturlandschaft Schladming-Dachstein“. Für den veranstaltenden Tourismusverband Schladming-Dachstein rücken Obmann Andreas Keinprecht und Geschäftsführer Mathias Schattleitner drei Fragen ins Zentrum ihrer Begrüßungsstatements: „Wie können wir uns besser vernetzen? Wo können wir zusammenhelfen? Wo liegen die Potenziale in der Region?“
Heidrun Primas ist als Beraterin bei der Entwicklung der Kulturstrategie 2030 des Landes Steiermark tätig und mit drei fachkundigen Begleiterinnen aus Graz angereist. Sie betont: „Der Ansatz der Zusammenarbeit von Tourismus und Kultur ist großartig. Das Projekt hat großes Potenzial.“ Nach Primas unterstreicht Heinz Leitner, einer der beiden Ideengeber, die Bedeutung der Kultur sowohl für Einheimische als auch für Gäste. Er weist darauf hin, dass dem Aufspüren und Sichtbarmachen von Potenzialen in der ersten Projektphase viel Aufmerksamkeit geschenkt werden soll.
Eine Schlüsselrolle dabei wird der zweite Ideengeber, Christoph Szalay, spielen. Der vielseitige Künstler mit regionalen Wurzeln ist als Projektkoordinator eingesetzt.
„Es braucht immer einen Anfang.“ Dieser Satz mag einfach klingen und für vieles gelten. Sehr oft jedoch ist es genau dieser Anfang, der entscheidet, ob etwas Konstruktives, Wertvolles entsteht. Szalay gibt als Eröffnungsstatement einen inspirierenden Text, der sich um das Anfangen dreht, zum Besten.
Seine erste konkrete Aufgabe wird die Erarbeitung einer „Kunst-und Kulturlandkarte“ sein. Diese soll zum einen eine Übersicht darüber bieten, welche kulturellen Einrichtungen in der Region bereits vorhanden sind. Zum anderen soll sie auch bislang verborgenes Potenzial offenlegen – etwa in Form von Betrieben oder Einrichtungen, die noch kaum oder gar nicht öffentlich in Erscheinung getreten sind.
Für Letztere hat Szalay auch mehrere konkrete Beispiele parat:
„Wer weiß etwa, dass es allein zwischen Haus im Ennstal und Gröbming fünf tolle Bibliotheken gibt? Oder welche vielfältigen Möglichkeiten der in unserer Region hergestellte Loden Künstlern in unterschiedlichsten Bereichen eröffnen könnte?“
Nach Szalays Ausführungen skizzieren Thomas Steiner und Julia Schram vom Tourismusverband den weiteren Projektverlauf. Die nächsten Monate werden im Zeichen von Recherchen und Dialogen vor Ort stehen, die in die Erstellung der „Kunst- und Kulturlandkarte“ einfließen. Diese soll dann bis zum Sommer fertig ausgearbeitet werden und als Basis für weitere Überlegungen dienen.
Mitdem Ausblick mündet der Präsentationsteil in eine rege Diskussion. Dabei kommen einige konkrete Ideen aufs Tapet, deren Umsetzung auch zeitnah realistisch erscheint. Der Wille, Kräfte zu bündeln, sich besser zu vernetzen und Synergien zu nutzen ist von vielen Seiten spürbar. Mehr noch: Er wird auch mehrfach ausgesprochen. Als der Abend zu Ende geht, sieht alles nach einem guten Anfang aus.